28. November 2019 Baufinanzierung Benjamin Papo

Negative Zinsen geplant – Wie Sie schon jetzt profitieren können

Weniger Geld zurückzahlen, als man sich geliehen hat – ein Traum für jeden Darlehensnehmer. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau wird dieser Wirklichkeit. Sie plant, Zinsgeschenke einzuführen. Doch es gibt noch einige Hürden.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist im Änderungsmodus. Erst kürzlich krempelte sie mehrere Förderprogramme um – und machte sie so für Immobilienkäufer und Bauherren noch attraktiver. Jetzt will die staatliche Förderbank sogar einen Schritt weitergehen. Sie plant, erstmals Kredite mit negativer Verzinsung anzubieten. Für Darlehensnehmer hieße das im besten Fall: weniger zurückzahlen, als sie sich geliehen haben. Klingt verlockend. Wäre da nicht der berühmte Haken an der Sache.
 
Warum Darlehensnehmer auf negative Zinsen noch warten müssen
 
Schon ab Anfang 2020 will die KfW Förderkredite mit negativen Zinssätzen vergeben – zunächst aber nicht an Endverbraucher. Als erstes sollen die Kredite an Klimaschutzprojekte gehen. Bis Immobilienkäufer und Bauherren von Zinsgeschenken profitieren können, wird es voraussichtlich länger dauern. Das hat zwei Gründe. Einerseits sind viele Banken technisch nicht in der Lage, Negativzinsen in ihren Computersystemen zu verarbeiten. Zwar hofft die KfW, dass sich das bis Herbst 2020 ändert, manch ein Experte hat da aber Zweifel. Die zweite große Hürde: Die KfW vergibt keine Kredite direkt an Endverbraucher. Die Abwicklung läuft über Banken und Sparkassen. Und die dürfen noch eine Bearbeitungsgebühr draufschlagen – für Immobilienkredite sind das bis zu 0,75 Prozent. Negative Zinsen gibt es also erst, wenn der KfW-Zinssatz niedrig genug ist, um auch die Bankgebühr zu schlucken.
 
Schnelle Lösung: Sonderzuschüsse auf Zeit
 
Für die Wartezeit, bis Banken negative Zinssätze technisch verarbeiten können, will sich die KfW provisorisch behelfen. Geplant ist, Kredite zu null Prozent an die Hausbanken zu verteilen und zusätzlich Darlehensnehmer zu bezuschussen. Auch so müssten angehende Eigentümer am Ende weniger Geld zurückzahlen als sie bekommen hatten.
 
Das gibt es teilweise sogar schon heute: Beim Programm 153 (energieeffizientes Bauen) vergibt die KfW bereits einen Zuschuss zum Kredit. Im besten Fall zahlen auch hier Bauherren weniger zurück, als sie sich von der KfW geborgt haben. Bei Förderkrediten mit kurzen Laufzeiten liege der Effektivzins aufgrund des Zuschusses zwischen minus sechs und sieben Prozent, erklärt die KfW. Bei sehr kurzen Laufzeiten seien es sogar bis zu minus 13 Prozent. Und da ist das Baukindergeld noch nicht einmal eingerechnet.

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