22. Oktober 2019 Baufinanzierung Benjamin Papo

West vs. Nord: Wie ticken die Immobilienkäufer in Düsseldorf, Köln und Hamburg?

Ob Nord oder West – Eigentum ist begehrt. Vor allem in der Stadt. Doch was macht die jeweiligen Käufer aus? Wie finanzieren sie ihr Eigenheim? Wir haben uns die typischen Immobilienkäufer in Düsseldorf, Köln und Hamburg angeschaut.

Großstadt ist nicht gleich Großstadt. Ob bestimmte Traditionen, typische Speisen oder Sehenswürdigkeiten: Jede Metropole hat ihre Besonderheiten. Das gilt auch für die jeweilige Immobilienbranche. Wir machen den City-Check und lassen West gegen Nord antreten: So ticken die Hamburger, Kölner und Düsseldorfer Eigennutzer.
 
So ähnlich sind sich die rheinländischen Eigennutzer
 
Sie sind bekannt als große Rivalen. Und doch sind sich Kölner und Düsseldorfer ganz ähnlich. Zumindest, wenn es um die Eckdaten der typischen Immobilienkäufer geht. So zeigt es unser aktueller Marktreport „Immobilienfinanzierung Köln / Düsseldorf“. Demnach sind beide durchschnittlich 37 Jahre alt und verheiratet. Sie arbeiten als Angestellte und entscheiden sich für eine Eigentumswohnung. Doch genug der Gemeinsamkeiten, kommen wir zu den Unterschieden. Die betreffen vor allem Kennzahlen, die Banken beim Immobilienkauf wichtig sind.
 
Blick auf die Finanzen: Kölner bringt weniger Eigenkapital mit als Düsseldorfer
 
Erster großer Unterschied zwischen Kölner und Düsseldorfer: die Finanzen. Der typische Düsseldorfer hat ein monatliches Haushaltseinkommen (alle Einkommensquellen nach Abzug der Steuern) von 5.988 Euro. Damit ist er dem Kölner (5.464 Euro) ein paar hundert Euro voraus. Wenig überraschend: Auch in Sachen Eigenkapital liegt der Düsseldorfer vorne. Insgesamt bringt er rund 143.000 Euro an Eigenkapital in die Baufinanzierung ein. Der Domstädter hat mit rund 105.000 Euro etwas weniger eigene Mitteln zur Verfügung.
 
Für Tilgung und Zinsen zahlt der Kölner monatlich 1.452 Euro an die Bank. Das sind 177 Euro weniger als der Düsseldorfer. Er bringt 1.629 Euro auf. „Im Verhältnis sind es bei beiden rund 27 Prozent des Einkommens“, weiß unser Vorstand Ditmar Rompf. „Ein hoher Wert, aber nicht zu hoch. Den Düsseldorfern und Kölnern bleibt genügend Geld, um sich im Alltag nicht stark einschränken zu müssen.“
 
Düsseldorfer kauft größere und teurere Immobilie als der Kölner

Der Düsseldorfer lebt auf großem Fuß. Seine Immobilie ist 122 Quadratmeter groß –
9 Quadratmeter mehr als beim Kölner. Außerdem hat das Eigenheim des Düsseldorfers einen höheren Immobilienwert: Er liegt bei 568.000 Euro. Beim Kölner sind es mit etwa 447.000 Euro deutlich weniger.
 
Ab in den Norden: Hamburger Immobilienkäufer im Visier
 
Butter bei die Fische: Wie sieht der typische Eigennutzer der Hansestadt aus? Im Durchschnitt ist er – wie der Kölner und Düsseldorfer – 37 Jahre. Und unser aktueller Marktreport Immobilienfinanzierung Hamburg liefert noch weitere interessante Einblicke. Zum Beispiel zur beliebtesten Immobilienart. „In Hamburg geht der Trend zum Reihenhaus beziehungsweise zur Doppelhaushälfte“, so Ditmar Rompf. Das wirke sich laut dem Finanzexperten auf die Wohnfläche aus. Denn beim typischen Hamburger Immobilienkäufer ist das Eigenheim durchschnittlich 120 Quadratmeter groß – das sind 7 Quadratmeter mehr als vor drei Jahren.
 
So finanziert der Hamburger sein Eigenheim
 
Gestiegen ist auch der Anteil, mit dem der Hamburger seinen Traum von der eigenen Immobilie finanziert. 90 Prozent des Immobilienwertes wird inzwischen über ein Bankdarlehen finanziert. Zum Vergleich: 2016 lag dieser „Beleihungsauslauf“ noch bei 84 Prozent. Und wie hoch sind die monatlichen Raten, die für den Kredit aufgebracht werden müssen? 2016 waren es durchschnittlich 1.381,25 Euro, in diesem Jahr sind es 1.561,95 Euro. Allerdings hat sich gleichzeitig auch das durchschnittliche monatliche Gesamteinkommen erhöht. Lag es 2016 bei 5.126 Euro, sind es jetzt 6.024 Euro. „Demnach liegt der Anteil für den Immobilienkredit seit Jahren bei Werten zwischen 25 und 27 Prozent“, unterstreicht Ditmar Rompf. „Ein hoher Wert, aber nicht zu hoch, um ihn monatlich auch bewältigen zu können.“

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