Was passiert dieses Jahr auf dem Immobilienmarkt, Herr Rompf?
Herr Rompf, welche Themen werden in diesem Jahr den Immobilienmarkt bestimmen?
Thema Nummer eins wird auch in diesem Jahr ganz klar der fehlende Wohnraum sein. Denn Wohnraum ist in Deutschland nach wie vor Mangelware – vor allem in den Großstädten. Spannend wird daher, wie viel neues Bauland erschlossen werden kann und wie sich die Immobilienpreise entwickeln. Dabei spielen auch potenzielle Verkäufer eine große Rolle. Setzen sie ihre Immobilien endlich auf den Markt oder warten sie weitere Preissteigerungen ab? Ein anderer Dauerbrenner sind die Finanzierungszinsen. Was wird sich hier 2018 tun? Eine Frage, die gerade Bauherren und Hauskäufer beschäftigen wird.
Dann bleiben wir doch gleich dabei. Wie werden sich die Zinsen voraussichtlich entwickeln? Müssen wir mit Steigerungen rechnen?
Die Zinsen sind zwar nicht mehr auf dem historischen Tiefstand, aber weiterhin niedrig. Das bleibt auch fürs Erste so. Denn die Zinsen orientieren sich stark an der Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Und die fährt aktuell einen Kurs, bei dem keine Zinssprünge zu erwarten sind. Daher rechne ich kurzfristig nur mit leichten, marktüblichen Schwankungen.
Das klingt nach einer guten Ausgangslage für künftige Darlehensnehmer. Wie lange wird diese günstige Zinssituation anhalten?
Die Zinsentwicklung in Europa wird auch von anderen Ländern beeinflusst – wie den USA. Deshalb lohnt sich ein Blick über den Atlantik. In den USA hat die Notenbank Fed 2017 dreimal den Leitzins leicht angehoben und weitere Änderungen für dieses Jahr angekündigt. Hält dieser Trend an, werden auch bei uns die Zinsen mittelfristig leicht steigen.
So weit zu den Zinsen. Im letzten Jahr ging es für uns an die Wahlurnen. Was erwarten Sie von der neuen Regierung in Bezug auf den Immobilienmarkt?
Ich bin gespannt darauf, was die neue Koalition tatsächlich umsetzt. Ob sie also beispielsweise wirklich 1,5 Millionen zusätzliche Wohnungen schafft. Oder wie sie sich konkret die geplante Förderung für den Hausbau und -kauf vorstellt. Möglich wäre hier zum Beispiel ein Baukindergeld für Familien. Insgesamt klingen die Pläne sehr vielversprechend. Nur ist es jetzt an der Zeit, dass Taten folgen. Sie sehen, 2018 wird ein aufregendes Jahr.