23. Januar 2023 AllgemeinesTrends Benjamin Papo

Neues Jahr neue Trends: Welche fünf Top Bau-Technologien uns 2023 erwarten

Die Baubranche vereint Tradition und Moderne so gut wie kaum eine andere Branche. Traditionelle Methoden treffen auf moderne Techniken, die den Bauprozess beschleunigen und immer nachhaltiger werden lassen. Angetrieben durch die immer strengere Gesetzgebung und die herrschende Konkurrenz sind Unternehmen aus dem Bausektor fortlaufend bestrebt, Prozesse zu optimieren und Bauvorhaben nachhaltiger zu gestalten. Während einige Technologien bereits voll etabliert sind, stecken andere noch in den Kinderschuhen.  

1. 3D-Druck  

Auch wenn 3D-Drucker schon seit einigen Jahren eine immer wichtigere Rolle in der Technik-Welt spielen, wurde ihr praktischer Nutzen für die Baubranche erst kürzlich erkannt. Bereits heute nutzen viele Baufirmen die Technologie, um ihre Bauvorhaben effizienter und präziser umsetzen zu können als zuvor. Insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit überzeugt die Technik, denn die Produktion von Bauelementen ist mit dem 3D-Drucker nicht nur genauer und schneller, sondern auch ressourcenschonender. Richtig eingesetzt verspricht die Technik zudem eine große Zeitersparnis für Bauträger. Besonders interessant sind Projekte, bei denen bereits ganze Häuser im 3D-Druckverfahren hergestellt wurden. Bis dieses Verfahren für die breite Masse zur Verfügung steht, dürfte es allerdings noch einige Zeit dauern. 

2. Drohnen 

In Film-, Video- und TV-Produktionen werden Drohnen bereits seit Jahren für spektakuläre Aufnahmen aus der Vogelperspektive eingesetzt. Heute werden sie auch in der Baubranche vermehrt angewendet. Dabei geht es nicht immer „nur“ um Marketing. Drohnen kommen häufig dann zum Einsatz, wenn sich ein Überblick verschafft werden muss oder Aufnahmen gemacht werden müssen, die vom Boden aus nicht realisierbar sind. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn es darum geht, einsturzgefährdete Gebäude zu untersuchen. Mit der Hilfe von Drohnen können Personen den unmittelbaren Gefahrenbereich meiden. Nützlich sind die fliegenden Helfer auch bei besonders großen Bauprojekten. Hier können sie dabei helfen, komplexe Übersichtsaufnahmen zu erstellen, um etwa den Baufortschritt zu dokumentieren. Grundsätzlich ist die Rolle der Drohnen bei der Digitalisierung der Baubranche nicht zu unterschätzen. Laut Experten verwenden bereits heute rund 20 Prozent aller Bauunternehmen diese Technologie. 

3. Künstliche Intelligenz 

Künstliche Intelligenz (KI) ist in allen Bereichen der Wirtschaft ein brandaktuelles Thema. Auch die Baubranche darf sich in diesem Bereich auf Innovationen freuen. Seit Beginn der Digitalisierung werden auch auf Baustellen immer mehr Daten erhoben und verarbeitet - und genau hier kann die KI eine große Hilfe sein, denn mit ihr lassen sich große Datenmengen automatisiert auswerten und analysieren. Vereinfacht gesagt ermöglicht KI die automatisierte Identifikation von Mustern. Dabei ist sie dem Menschen in jeder Hinsicht überlegen und verspricht großes zeitliches Einsparpotenzial. Eingesetzt werden kann KI zum Beispiel bei der Analyse von Bildmaterial, wenn es darum geht, potenzielle Schäden zu erkennen. Entsprechend trainiert durchforstet eine KI zum Beispiel Bildersammlungen innerhalb von Sekunden und kann so potenzielle Schäden identifizieren. Wird die KI mit entsprechenden Datenmengen versorgt, kann sie auf dem Bau verschiedenste Datenmengen nach Mustern durchsuchen und im Bedarfsfall Menschen in Kenntnis setzen. 

4. Bausoftware 

Auch die beste KI bringt nichts ohne eine funktionierende Bausoftware. Egal ob Aufgabenzuweisung, Due Diligence, Mängelmanagement, Bestandsaufnahmen oder das digitale Bautagebuch – Bausoftware ist mittlerweile unverzichtbar. Auch wenn die Technik bereits auf fast allen Baustellen angekommen ist, birgt sie immer noch riesiges Zukunftspotenzial. Insbesondere im Zusammenspiel mit Zukunftstechnologien wie dem 3D-Druck, Drohnen oder auch Virtual Reality sind die zukünftigen Anwendungsbereiche von Bausoftware vielfältig. Bereits heute zeigen Umfragen, dass Anwender von Bausoftware je nach Anwendungsbereich bis zu sieben Arbeitsstunden pro Woche einsparen. 

5. Virtual Reality 

Zeit sparen lässt sich auch mit Virtual Reality (VR). Bei dieser Technologie wird mithilfe einer sogenannten VR-Brille eine reale Welt virtuell animiert. Mithilfe von VR können Bauleiter etwa unkompliziert den Arbeitsfortschritt verfolgen oder auch komplexe Strukturen virtuell „vor Ort“ begutachten und besprechen. Zudem eignet sich die Technik für die Vermarktung von Häusern oder Wohnungen. 

Es scheint also festzustehen, dass sich die Baubranche auch im neuen Jahr wieder auf Technologien und Innovationen freuen darf. Doch bei allen Neuerungen darf natürlich eines nicht vergessen werden: die Tradition.  

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