Studie: Kredit- und Mietbelastungen entwickeln sich unterschiedlich
Internet, Euro, Smartphone – seit Anfang der Neunziger Jahre hat sich vieles verändert. Natürlich durch die Digitalisierung. Und die Politik. Doch auch am Immobilienmarkt hat sich einiges getan. Das beweist eine neue Studie der Bausparkasse Schwäbisch Hall. Diese hat die Kostenentwicklung für Mieter und Käufer ausgewertet. Über einen Zeitraum von 25 Jahren – von 1991 bis 2015. Das Ergebnis: Wer heute eine Immobilie über ein Darlehen finanziert, zahlt dafür viel weniger als noch Anfang der Neunziger. Jedenfalls im Verhältnis zu seinem Nettoeinkommen. Die Miete dagegen reißt nach wie vor ein genauso tiefes Loch ins Portemonnaie.
Sinkende Kreditbelastung
Laut der Studie lag der jährliche Zins- und Tilgungsaufwand von Durchschnittsverdienern 1991 bei rund 10 Prozent der Darlehenssumme. Mittlerweile hat sich dieser mehr als halbiert – auf etwa 4,5 Prozent. Damit ist Wohneigentum heute trotz gestiegener Kaufpreise so niedrig wie nie seit der Wiedervereinigung. Anders die Kaltmieten: Diese haben sich in der Zeit verdoppelt (54 Prozent), so die Studie. Da auch die Einkommen ähnlich stark stiegen, sei die Belastung heute genauso hoch wie 1991.
Aber warum fällt die Kreditbelastung niedriger aus, während die Mietbelastung unverändert bleibt? Das könnte an den gesunkenen Zinsen liegen. In diesen sieht die Studie den Hauptgrund für die Entwicklung. Bleibt zu hoffen, dass die niedrigen Zinsen sich nicht so schnell ändern.
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