Kaufen oder Mieten: In Hagen nichts wagen?
Die Selbstnutzerkosten von Eigentümern setzen sich zusammen aus dem durchschnittlichen Kaufpreis einer Immobilie inklusive Grunderwerbssteuer, Zinskosten für benötigtes Fremdkapital, entgangenen Zinsen für das eingesetzte Eigenkapital, Instandsetzungskosten, Substanzverlust der Immobilie sowie Wertzuwachs des Objekts. Mittels einer Formel werden diese auf den Preis eines Quadratmeters heruntergebrochen. So können die Kosten des Wohnens im Eigentum isoliert betrachtet und mit den Quadratmeterpreisen von Mietwohnungen in gleicher Lage vergleichen werden.
Die Experten vom IW kommen in ihrer Studie zu einem eindeutigen Ergebnis: Nur in acht Kreisen und kreisfreien Städten lohnt es sich, nicht zu kaufen. Demnach ist eine Mietwohnung vor allem in Hagen, Gelsenkirchen oder Duisburg günstiger als ein Kauf. Auch in den Landkreisen Recklinghausen oder im Märkischen Kreis wohnt es sich zur Miete noch günstiger. Anders sieht es z.B. in Köln, Düsseldorf oder Berlin aus. Durch einen Kauf ergeben sich vor allem in den rheinischen Großstädten Kostenvorteile von bis zu 60 Prozent! Auch bundesweit ergibt sich ein eindeutiges Bild: Im Durchschnitt ergibt sich ein Preisvorteil von 48,5 Prozent beim Wohnen im Eigentum. Mietkosten pro Quadratmeter von durchschnittlich 9,61 stehen im Bundesdurchschnitt gerade einmal 4,94 Euro Selbstnutzungskosten für Eigentümer entgegen.
Heißt das nun, in Hagen in Sachen Immobilien lieber nichts zu wagen? Nein, denn auch für die Menschen in den acht Kreisen und kreisfreien Städten mit einem gegenläufigen Ergebnis lohnt es sich unter Umständen zu kaufen. Schließlich geht mit einer dynamischen Preisentwicklung auf dem Markt für Wohneigentum langfristig auch steigende Mieten einher, die beispielsweise durch Modernisierungen entstehen können. Und gerade in strukturschwachen Gegenden gibt es doch häufig das eine oder andere Schnäppchen zu erwerben, dass in der benachbarten Metropole ein Vielfaches mehr kosten würde.