29. März 2018 Immobilienkauf Benjamin Papo

Ins Eigenheim mit 50 Plus - darauf sollten Ihre Kunden achten

Ob 30 oder 50: Ein Eigenheim ist keine Frage des Alters. Allerdings ändern sich mit dem Alter meist die finanziellen Voraussetzungen. Was die Baufinanzierung ab 50 so besonders macht? Wir werfen einen Blick drauf.

Bauen in den besten Jahren – warum nicht? Schließlich ist ein Eigenheim eine gute Finanzanlage und die individuellste Lösung fürs Wohnen im Alter. Damit die Baufinanzierung auch reibungslos klappt, gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Denn ein Alter von über 50 Jahren kann vorteilhaft, aber zugleich auch herausfordernd sein.

Mit Sondertilgungen schneller schuldenfrei

Der größte Vorteil bei über 50-Jährigen sind die Rücklagen. Best Ager bringen häufig ein höheres Eigenkapital mit als jüngere Bauherren. Dadurch können sie beim Kreditantrag mit besseren Konditionen rechnen. Aber auch zusätzliche Geldquellen wie eine Lebensversicherung, Abfindung oder Erbschaft tun sich oft in späteren Lebensjahren auf. Ein dickes Plus bei der Rückzahlung des Kredits. Denn dann bieten sich Sondertilgungen an, die die Laufzeit des Darlehens wesentlich verringern können. Allerdings müssen Sondertilgungen zuvor im Kreditvertrag vereinbart worden sein. Tipp für Ihre Kunden: Lebensversicherungen können schon vor Vertragsabschluss in den Finanzierungsplan einfließen. Das gibt der Bank eine weitere Sicherheit und wirkt sich positiv auf die Baufinanzierung Ihres Kunden aus.

Herausforderung: Baufinanzierung ab Renteneintritt

Trotz dieser Vorteile gehen Banken bei Best Agern aber dennoch ein erhöhtes Risiko ein. Mit dem Renteneintritt kann sich die finanzielle Situation nämlich auf einen Schlag stark verändern. Wo die Raten heute noch leicht zu begleichen sind, können sie in 20 Jahren zur finanziellen Belastung werden. Zusätzlich sind die Regularien durch die Einführung der Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WoKri) verschärft worden. Das macht den Renteneintritt zu einem der wichtigsten Punkte bei einer Baufinanzierung ab 50.

Die Lösung, wenn die Rente nicht mehr weit ist: Einen Tilgungswechsel im Kreditvertrag festhalten. So kann die Ratenzahlung ab dem Renteneintritt an die neue finanzielle Situation angepasst werden. Auch ein höherer Anfangstilgungssatz ist mitunter vorteilhaft. Dadurch wird noch vor Rentenbeginn ein großer Teil des Darlehens zurückgezahlt und die Restschuld ist im Rentenalter deutlich niedriger. Netter Nebeneffekt: Banken honorieren eine höhere Anfangstilgung meist mit niedrigeren Zinsen.

Planungssicherheit durch Volltilgerdarlehen

Ein sicheres Modell für angehende Darlehensnehmer ab 50 kann das sogenannte Volltilgerdarlehen sein. Hier bleibt die Höhe der Ratenzahlung, wie auch bei einem klassischen Annuitätendarlehen, immer gleich. Allerdings errechnet sich der Tilgungsanteil aus dem Zeitraum, nach welchem das Darlehen vollständig zurückgezahlt sein soll. Die Banken bieten bei diesem Finanzierungsmodell meist besonders günstige Zinsen, und aufgrund der hohen Tilgung verringert sich die Summe der insgesamt zu zahlenden Zinsen nochmals.

Doch das Volltilgerdarlehen bietet nicht nur Vorteile. So sind die Raten oft höher als bei anderen Darlehensarten. Ein weiterer Nachteil: Volltilgerdarlehen sind relativ unflexibel. Sie schließen beispielsweise Sondertilgungsmöglichkeiten aus.

Ein Volltilgerdarlehen oder doch eine andere Kreditform? Die Entscheidung ist nicht einfach. Unsere Baufinanzierungsberater helfen da gerne weiter. Wir finden für jede persönliche Situation die passende Baufinanzierung – egal in welchem Alter.

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