31. Januar 2024 Immobilienkauf

Immobilienkäufer sollten die günstigen Zinsen und Preise nutzen – Abwarten ist keine Strategie mehr

Nach einem herausfordernden Jahr an den Immobilienmärkten in der Immobilienbranche haben sich die Finanzierungsbedingungen zuletzt wieder signifikant verbessert – die Wende von der Zinswende ist da. Gleichzeitig sind die Immobilienpreise in den vergangenen 18 Monaten zum Teil deutlich unter Druck geraten. Betongold ist damit für viele Interessenten wieder erschwinglich geworden. Das Zeitfenster für günstige Kaufgelegenheiten ist offen – noch. Denn eine erste Bodenbildung bei den Kaufpreisen zeichnet sich bereits ab.

Die Umsetzbarkeit und die Attraktivität eines Immobilienkaufs werden von zum Teil sehr individuellen Faktoren bestimmt. Zwei wirtschaftliche Aspekte, die in diesem Zusammenhang aber immer eine wichtige Rolle spielen, sind der Kaufpreis und die Höhe der Hypothekenzinsen. Letztere haben sich seit Oktober um gut 0,8 Prozentpunkte reduziert. Im Vergleich zum vergangenen Herbst können Eigenheim-Erwerber bei den Finanzierungskosten je nach Kredithöhe und Laufzeit dadurch aktuell fünfstellige Beträge sparen.

Der Grund für den rasanten Zinsrückgang ist in den sehr optimistischen Erwartungen hinsichtlich der Inflationsentwicklung und damit verbunden der zukünftigen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank zu sehen. Beobachter rechnen für das laufende Jahr mit schnellen und deutlichen Leitzinssenkungen. Diese Erwartungen sind in die Entwicklung der Bauzinsen in hohem Maße eingepreist. Vieles spricht dafür, dass die Notenbanker zunächst die weitere Entwicklung des Inflationstrends abwarten werden. Den mittelfristig angepeilten Zielwert von zwei Prozent wird die Teuerung in der Eurozone nach eigener Projektion der Währungshüter erst in der zweiten Jahreshälfte 2025 erreichen. Die Finanzierungssätze könnten deshalb in den nächsten Monaten für eine gewisse Zeit wieder auf ein höheres Niveau ansteigen.

Bleibt als Zweites die Entwicklung der Immobilienwerte. Laut Statistischem Bundesamt haben sich die Preise für bestehende Wohnimmobilien allein im dritten Quartal 2023 um mehr als zehn Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum reduziert. Neuere offizielle Zahlen liegen noch nicht vor. Unsere eigenen Hüttig & Rompf-Marktdaten zeigen jedoch, dass der Preisverfall im vierten Quartal 2023 stoppte. In dieser Periode lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei den Eigennutzern bei 3.641 Euro und damit gegenüber der Vorjahresperiode nahezu unverändert (3.649 Euro). In der Gruppe der Kapitalanleger legte der durchschnittliche Quadratmeterpreis sogar wieder zu – um 5,6 Prozent auf 3.315 Euro.

Der in den vergangenen eineinhalb Jahren entstandene Preisvorteil kann schnell wieder aufgezehrt sein. Gerade potenzielle Erstkäufer sollten hierauf unbedingt hingewiesen werden. Die Trendwende könnte heftiger ausfallen als sich das mit der Materie unvertraute Selbstnutzer vorstellen können.

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