Digitalisierung und Bauzinsentwicklung: Wie geht es weiter?
Das neue Jahr ist bereits in vollem Gange – und mit ihm einige Veränderungen. Manche davon begleiten die Branche schon länger. So zum Beispiel die Digitalisierung. Eine wichtige Entwicklung auch für den Immobiliensektor. Außerdem spannend: die Bauzinsen. Wir haben uns die zwei Topthemen näher angeschaut. Was die nächste Zeit hier mit sich bringt? Ein Überblick.
Digitalisierung nimmt weiter zu
2019 bekommt sie ordentlich Rückenwind: die Digitalisierung. „Sie zählt für mich ganz klar zu den entscheidenden Themen im neuen Jahr“, so Ditmar Rompf, Vorstand von Hüttig & Rompf. Von Chatbots, die mit den Kunden kommunizieren, bis hin zu Smart Offices – die Baufinanzierungsbranche wird dieses Jahr noch digitaler. „Das merken auch unsere Baufinanzierungsberater und Partnerbetreuerinnen bei ihrer täglichen Arbeit“, erklärt Ditmar Rompf. „Im Austausch mit dem Kunden und den Partnern aus der Immobilienbranche spielen digitale Medien eine immer größere Rolle.“
Doch trotz aller Vorteile, eines kann die Technologie nur bedingt verändern: das persönliche Verhältnis. „Die Digitalisierung wird nie unseren direkten Kontakt zu Immobilienkäufern und Partnern ersetzen können“, so Ditmar Rompf. „Dieser persönliche Umgang ist uns besonders wichtig.“
Baufinanzierungszinsen – schwacher Anstieg erwartet
Alle Blicke sind auf den Bauzins gerichtet. Der ist seit Jahren sehr niedrig. Ein Niveau, das man auch in 2019 halten wird? „Sehr wahrscheinlich“, meint Jens Müller, Direktor des Bereichs Anschlussfinanzierung bei Hüttig & Rompf. „Allerdings hängt das davon ab, wie sich die Lage beim Brexit, in Frankreich und in Italien entwickelt.“ Dazu könnten sich „Störfaktoren“ wie der Handelsstreit zwischen China und den USA oder auch die Zinsentwicklung in den Staaten auf die Weltwirtschaft auswirken. Erste Zinsschritte der Europäischen Zentralbank (EZB) seien demnach – wenn überhaupt – frühestens Mitte 2019 zu erwarten. Sollte es tatsächlich dazu kommen, geht Zinsexperte Jens Müller von einem moderaten, aber dauerhaften Anstieg aus.
Wie schnell sich das (Zins)Blatt wenden kann, zeigt Herr Müller anhand eines Beispiels: Während sich Ende 2018 Finanzanalytiker noch einig waren, dass die US-Notenbank FED den Leitzins anheben werde, sieht es inzwischen ganz anders aus. Aktuell rechnen nur noch wenige mit Zinsanhebungen in den USA.
Ein entscheidendes Signal auch mit Wirkung für den deutschen Markt. Denn so könnte der Niedrigzins noch länger anhalten. Der Grund: Banken refinanzieren ihre Immobilienkredite über Pfandbriefe. Und die richten sich nach den Zinsen, die die Deutsche Girozentrale festlegt. Bei ihrer Bewertung orientiert sie sich an den Renditen für deutsche Staatsanleihen. „Durch die genannten Störfaktoren könnte die Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen weniger sinken als gedacht“, erklärt Jens Müller. Somit würden die Baufinanzierungszinsen noch geringer steigen oder sogar gar nicht. Gute Aussichten also für angehende Immobilienbesitzer und ihre Projekte.