Immobilien­zinsen

Zinsen machen einen deutlichen Teil der Kosten aus, wenn ein Immobiliendarlehen aufgenommen werden soll. Das aktuelle Zinsniveau und auch dessen Auswirkungen bezüglich einer Baufinanzierung sollten daher genau im Blick behalten werden. Denn je niedriger Immobilienzinsen ausfallen, desto günstiger wird Ihr Bauvorhaben.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Immobilienzinsen zahlen Darlehensnehmer an die Bank, da diese ihnen das Geld für eine Baufinanzierung leiht.
  • Angebot und Nachfrage am Kapitalmarkt üben Einfluss auf die Entwicklung von Immobilienzinsen aus.
  • Der seit letztem Jahr andauernde Zinsanstieg hat sich Mitte 2023 leicht verlangsamt.
  • Auch bei steigenden Immobilienzinsen können Experten diese für Sie an die bestmögliche Zinswende anpassen. 

Was sind Immobilienzinsen?

Leiht Ihnen die Bank Geld für eine Baufinanzierung, müssen Sie als Darlehensnehmer Zinsen, die sogenannten Immobilienzinsen, an die Bank zahlen. Diese bekommt die Bank, da sie Ihnen das Geld für Ihr Bauvorhaben geliehen hat. Immobilienzinsen werden häufig auch Immobilienkreditzinsen, Hypothekenzinsen oder Bauzinsen genannt. 

Bezahlt werden Immobilienzinsen als Teil einer monatlichen Rate. Den weiteren Teil dieser Rate macht die Tilgung der jeweiligen Kreditsumme aus. Zinsen werden auf die Kreditsumme angerechnet. Dadurch zahlen Sie mehr zurück, als Sie bei Ihrem Darlehen aufgenommen haben. 

Wie entstehen Immobilienzinsen?

In der Regel gilt: Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst die Immobilienzinsen. Dieser übt jedoch nur einen indirekten Einfluss aus. Vielmehr haben Angebot und Nachfrage auf dem Kapitalmarkt einen starken, direkten Einfluss auf Immobilienzinsen. 

Wenn Darlehensnehmer sich Geld von der Bank in Höhe der Darlehenssumme leihen, leiht die Bank sich dieses am Geld- oder Kapitalmarkt und stellt es dann zur Verfügung. Beide Märkte bieten verschiedene Anlagen zu unterschiedlichen Konditionen an. Zusätzlich zum Geld- und Kapitalmarkt, hängt die Höhe der Zinsen unter anderem von individuellen Faktoren wie der Bonität oder darlehensbezogenen Faktoren wie der Zinsbindung ab.

Wie haben sich Immobilienzinsen in der Vergangenheit entwickelt?

In den vergangenen Jahren haben sich die Immobilienzinsen stets abwärts entwickelt. Seit Ende 2021 / Anfang 2022 steigen diese allerdings und verzeichnen einen klaren Aufwärtstrend. Die EZB hat den Leitzins im vergangenen Jahr mehrfach angehoben. Die erste Jahreshälfte 2023 gibt Kreditnehmern Hoffnung: Der Aufwärtstrend ist kürzlich etwas abgeflacht. Im Folgenden sehen Sie beispielhaft die Zinsentwicklung in den letzten 12 Jahren bis ins Jahr 2023. Angegeben wird der durchschnittliche Effektivzins für Hypothekendarlehen mit 10-jähriger Zinsbindung am Jahresende und ebenso der aktuelle Immobilienzins. 

So haben sich die Immobilienzinsen in den letzten Jahren entwickelt:

Jahr Zinssatz
2010 4,0 Prozent
2012 2,7 Prozent
2014 2,2 Prozent
2016 1,4 Prozent
2018 1,4 Prozent
2020 1,1 Prozent
2021 1,1 Prozent
2022 2,65 Prozent
06/2023 3,61 Prozent

Das aktuelle Zinsniveau liegt bei 3,61 Prozent mit einer Sollzinsbindung von 10 Jahren und bezieht sich auf den Stand vom 07.06.2023.

Wie werden Immobilienzinsen berechnet?

Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle, wenn Banken die Immobilienzinsen für eine Baufinanzierung berechnen. 

Die Höhe der aktuellen Immobilienzinsen wird hauptsächlich von diesen drei Bereichen beeinflusst:

  1. Der Darlehensnehmer und die jeweilige Immobilie
    Die Zinsrechnung wird durch persönliche Umstände des Darlehensnehmers beeinflusst. Ein sicherer Arbeitsplatz und eine hohe Kreditwürdigkeit (Bonität) bedeuten niedrige Immobilienzinsen, auch wenn die jeweilige Immobilie selbst genutzt wird.

    Auf einen Blick – Diese Faktoren beeinflussen hierbei Ihren Immobilienzins:
    • Die Bonität
    • Die Art des Arbeitsplatzes (selbstständig, angestellt, befristet)
    • Die Fremd- oder Eigennutzung der Immobilie

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  2. Die Details der Finanzierung
    Das Zinsangebot wird günstiger, je höher Ihr Darlehen ausfällt und je größer Ihr Eigenkapital ist. Bei einer längeren Zinsbindung müssen auch mehr Zinsen gezahlt werden. Ebenso führen vertraglich geregelte Sondertilgungsrechte zu höheren Zinsen.

    Diese Faktoren begünstigen aktuell höhere Immobilienzinsen:
    • Ein niedriges Darlehen
    • Eine lange Zinsbindung
    • Geringes Eigenkapital
    • Sondertilgungsrechte
    • Eine sehr geringe oder hohe Tilgungshöhe
       
  3. Das finanzpolitische Umfeld
    Auch die Finanzmärkte üben Einfluss auf den Hypothekzins aus. Angebot und Nachfrage können beispielsweise durch Wahlkämpfe bei Anlegern neu gewichtet werden, wodurch der Kapitalmarkt mit einer Erhöhung oder Senkung des Zinssatzes reagieren wird. Dies kann sich zudem auf die Immobilienzinsen auswirken. 

Wie hoch sind die Immobilienzinsen aktuell?

Im historischen Vergleich ist die Wachstumsdynamik des Zinsniveaus des letzten Jahres in der ersten Jahreshälfte 2023 leicht abgeschwächt. Wer aktuell eine Immobilie erwerben möchte, sollte sich in jedem Fall professionell beraten lassen. Die Baufinanzierungsexperten von Hüttig & Rompf helfen Ihnen dabei, trotz steigender Zinsen ein günstiges Finanzierungsangebot zu finden, das perfekt zu Ihren Bedürfnissen passt. Unter den über 500 Partnerbanken finden wir sicher ein Finanzierungsangebot mit attraktiven Konditionen für Sie. Es wird vermutet, dass sich der rasante Preisanstieg von letztem Jahr nicht weiter fortsetzt. 

Haben Sie ein verbindliches Angebot einer Bank vorliegen, ist es empfehlenswert, nachzufragen, ob die Zinsen tagesaktuell noch gesunken sind, bevor Sie unterschreiben. So können eventuell noch kleine Verbesserungen aus dem Zinssatz herausgeholt werden. Die Zinsbindung Ihres bestehenden Kredits läuft aus und Sie wünschen sich trotz der aktuellen Entwicklung der Zinsen eine günstige Anschlussfinanzierung? Unsere Baufinanzierungsexperten beraten Sie gerne.