9. Dezember 2019 Baufinanzierung

Gibt es bei der Baufinanzierung Unterschiede nach Bundesländern?

Baufinanzierung ist nicht gleich Baufinanzierung. Die regionalen Unterschiede sind teilweise erheblich und lohnen einen näheren Blick.

Bei Finanzierungen kommt es auf die Details an

Wer den Bau einer neuen Immobilie finanziert, lässt sich auf ein langfristiges Vorhaben ein. Nicht selten erfolgt die Tilgung über mehrere Jahrzehnte hinweg, kleine Unterschiede bei den Zinsen besitzen große Auswirkungen auf die finanzielle Gesamtbelastung. Aktuell liegen die Bauzinsen allerdings besonders niedrig. Wer seine Immobilie in 15 Jahren abbezahlen möchte, muss mit etwa 0,3 bis 0,7 Prozentpunkten rechnen. Und tatsächlich tragen die niedrigen Bauzinsen dazu bei, dass trotz hoher Immobilienpreise viele Käufer den Schritt hin zur eigenen Immobilie wagen. Doch allgemeine Aussagen für die Situation in der ganzen Bundesrepublik lassen sich kaum treffen, denn die regionalen Unterschiede sind erheblich.

In jedem Bundesland finanziert es sich anders

Wie viel Bauherren für ihre Immobilie auszugeben bereit sind, hängt stark von der Region ab. Besonders ausgabefreudig ist man im Süden der Republik: Neubauten kosten in Bayern im Schnitt etwa 375.000 Euro und damit so viel wie nirgendwo sonst. Günstig kaufen die Sachsen, die für einen Neubau nur 237.000 Euro ausgeben. Die Ausgaben für Bestandsimmobilien fallen entsprechend geringer aus. Und auch in Hinblick auf das Alter der Käufer bestehen Unterschiede. Besonders alt sind zum Beispiel Käufer im Norden. Der Hamburger entscheidet sich erst mit über 41 Jahren für das Eigenheim. Die Sachsen beginnen mit knapp 37 Jahren deutlich früher.

Differenz zwischen Neubau und Bestand hängt ebenfalls vom Bundesland ab

Interessant ist beim Immobilienkauf immer die Betrachtung der Preisdifferenzen, die sich zwischen Neubauten und Bestandsimmobilien ergeben. Natürlich wünscht sich jeder ein neues Haus, das er ganz nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten lässt. Der finanzielle Aufwand fällt aber höher aus als beim Kauf von Bestandsimmobilien. Und wie hoch diese Differenz ist, das hängt wiederum von der Region ab. Interessant ist zum Beispiel, dass die Differenz in Hamburg mit nur 39.900 Euro eher bescheiden anmutet. Bei einem so geringen Unterschied werden viele Käufer vermutlich gleich zu einem Neubau tendieren. Ganz anders sieht die Lage im Saarland aus. Hier liegt die Differenz mit über 100.000 Euro zum Beispiel besonders hoch. In einem solchen Fall ist es eine Überlegung wert, ob die Investition in Bestandsimmobilien nicht doch die bessere Entscheidung ist.

Niedrige Zinskosten sind nicht alles

Baukredite unterscheiden sich in Hinblick auf die Laufzeit, die Zinsen und die Tilgungsraten. Niedrige Zinsen machen eine Finanzierung besonders attraktiv, doch es spielen noch weitere Faktoren eine Rolle. Wer eine hohe Planungssicherheit wünscht, der sichert sich eine Zinsbindung über viele Jahre hinweg. Damit stellt der Käufer sicher, dass er langfristig von den heute geltenden niedrigen Zinsen profitiert. Vor Vertragsabschluss ist außerdem zu prüfen, ob Sondertilgungen vorgesehen sind.

Fazit

Wie viel Käufer von Wohnungen und Häusern am Ende für ihre Immobilie bezahlen, hängt stark vom betrachteten Bundesland ab. Nicht nur die Immobilienpreise insgesamt unterscheiden sich, auch die Preise von Neubauten und Bestandsimmobilien weichen in den Bundesländern unterschiedlich stark voneinander ab. Wer den Überblick über die unterschiedlichen Finanzierungskosten behalten und das beste Angebot für sich finden möchte, sollte daher eventuell auf eine Beratung zurückgreifen. So lässt sich am einfachsten herausfinden, wie im eigenen Fall der beste Weg zur Finanzierung aussieht.

Zusätzliche Quellen: finanztip.de/baufinanzierung

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