2. November 2017 Immobilienkauf Benjamin Papo

Vertical Living: Das Comeback der Wohnhochhäuser

Was in New York oder Shanghai längst das Stadtbild prägt, erobert nun auch deutsche Metropolen: „Vertical Living“. Wir geben einen Einblick, warum das Wohnhochhaus gerade jetzt seine Renaissance in Deutschland erlebt.

Viel Wohnraum auf wenig Fläche: Wohnhochhäuser bieten sich an, um geringe Baufläche effizient zu nutzen. Trotzdem treten moderne Wolkenkratzer in den meisten deutschen Städten selten in Erscheinung – bis jetzt. Denn die Zahl der Wohnhochhäuser nimmt aktuell sprunghaft zu. So soll in Deutschland laut der Immobilienforschungsgesellschaft bulwiengesa in den kommenden fünf Jahren mit dem Bau von 97 Türmen begonnen werden. Insgesamt 18.400 Wohnungen sind geplant. Standorte der Bauprojekte sind Berlin, Frankfurt, München und Düsseldorf. Metropolen, in denen die Stadtbevölkerung derzeit überdurchschnittlich wächst.

Urbanes Wohnen in exklusiver Lage

Lange stand man in Deutschland Wohnhochhäusern eher skeptisch gegenüber. Zu sehr wurden Hochhäuser mit anonymen Mietsilos und Plattenbauten in sozialen Brennpunkten aus den 60er und 70er Jahren assoziiert. Modernes Vertical Living hat damit nichts gemeinsam. Ganz im Gegenteil. Die heutigen Wohnhochhäuser entstehen in privilegierten Lagen mitten in der City oder am Wasser und erreichen mit ihrer Architektur neue Dimensionen. Zum Beispiel durch Grünflächen an den Außenfassaden, üppige Balkons oder dynamisch gestaltete Penthouse-Türme.

Auch Annehmlichkeiten wie ein Concierge-Service und Gemeinschaftsflächen, zum Beispiel Fitness-Studio und Sonnendeck, machen die neue Generation von Hochhäusern zu exklusiven Wohnobjekten. Die bevorzugten Lagen, die besondere Architektur und die Mehrkosten für Bau und Betrieb machen sich aber auch im Preis bemerkbar. Moderne Vertical-Living-Objekte gehören im Durchschnitt eher zum Luxussegment. Linderung der Wohnungsnot dürfte deshalb durch das Comeback des Wohnhochhauses eher nicht erwartet werden.

Übersicht