4. Mai 2021 AllgemeinesBaufinanzierungImmobilienkauf Benjamin Papo

Markt für Mikroapartments verdoppelt sich bis 2025

Der Markt für Mikroapartments in Deutschland wird sich bis 2025 verdoppeln. Das besagt eine aktuelle Studie von Cushman & Wakefield, einem internationalen Beratungsunternehmen für Gewerbeimmobilien. Die Experten sehen momentan sehr viele Projekte in einem noch jungen Markt, der immer neue Player anzieht. Hier erfahren Sie mehr darüber.

Bisheriger Höhepunkt 2017 

Der Investmentmarkt für Mikroapartments in Deutschland erreichte im Jahr 2017 seinen bisherigen Höhepunkt. Damals lag das Transaktionsvolumen im Bereich Micro-Living bei knapp unter zwei Milliarden Euro. Dass das Volumen im Jahr 2020 mit rund 660 Millionen Euro deutlich niedriger war, hat laut Simon Jeschioro, Head of Investment Advisory bei Cushman & Wakefield, nachvollziehbare Gründe: „Neben der Covid-19-Pandemie war ein wesentlicher Grund dafür der Mangel an verfügbaren Produkten. Das Investoreninteresse ist ungebrochen hoch. Durch die große Micro-Living-Pipeline einiger Entwickler und Betreiber ist von einem steigenden Transaktionsvolumen in den nächsten Jahren auszugehen.“ 

Projekt-Pipeline ist gut gefüllt 

Bis 2025 werden in Deutschland etwa 500 Projektentwicklungen mit 50.000 Studenten- und Business-Apartments fertiggestellt. Dabei entfallen die meisten neuen Wohnprojekte auf die Top 7-Städte Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart sowie weitere Universitätsstädte. Insbesondere im Bereich der Studenten-Apartments scheinen sich private Anbieter verstärkt zu engagieren. Zwar waren die Studentenwerke mit knapp 200.000 Apartments im Jahr 2020 in Deutschland noch der größte Betreiber von Studentenwohnheimen, doch gab es daneben bereits einen Bestand von etwa 50.000 Studenten- und Business-Apartments privater Anbieter. 

Ein Grund für das Wachstum sind die momentan günstigen Eintritts-Chancen für neue Anbieter. Markus Elmer, Co-Head of Residential Advisory Investment Advisory bei Cushman & Wakefield, erklärt: „Niedrige Markteintrittsbarrieren ermöglichen neuen Playern, sich schnell im Markt mit ihrer Marke und eigenem Konzept zu etablieren. Einerseits ist so ein großes und schnelles Wachstum an Micro-Living-Angeboten möglich. Andererseits kann es dadurch zu einer beschleunigten Marktkonsolidierung kommen.“ 

Große Renditen für kleinen Wohnraum 

Die Renditen für Mikro-Apartments liegen mit 3,30 % weiterhin über denen des klassischen Wohnens. Das Mieten-Spektrum reicht bundesweit von etwa 260 bis 1.300 Euro monatlich und liegt damit durchschnittlich bei rund 520 Euro. Die höchsten Mieten lassen sich erwartungsgemäß in den Top 7-Städten erzielen. Die durchschnittliche Größe eines Apartments beträgt 20 bis 25 Quadratmeter. Kleine Apartments beginnen bei 15 Quadratmetern, große reichen bis zu 40 Quadratmeter. Markus Elmer ist sich sicher: „Es ist ein spannender Markt mit vielen Optionen für Player, die jetzt handlungsbereit sind.“ 

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