Hätten Sie es gewusst? Vier Fakten zum Eigenkapital

Es ist der Schlüssel zur günstigen Immobilienfinanzierung: das Eigenkapital. Wer genügend auf der hohen Kante hat, dem winken Top-Konditionen bei Banken und Sparkassen. Aber wie viel ist genug? Und was passiert, wenn ich gar nichts zurückgelegt habe? Ist eine Finanzierung der Traumimmobilie trotzdem möglich? Wir klären auf.
Was gilt bei der Baufinanzierung als Eigenkapital?
Als Eigenkapital gilt mehr, als man im ersten Augenblick denkt. Neben dem Ersparten auf dem Konto (Giro-, Tagesgeld-, Festgeldkonto, Sparbuch) oder Bargeld akzeptieren Banken auch den Bausparvertrag, die Aktie, den Fondssparplan oder auch bestimmte Förderungen. Außerdem zählen die eingezahlten Beiträge der Riester-Rente dazu. Wer handwerklich begabt ist und beim Hausbau selbst Hand anlegt, bringt ebenfalls Eigenkapital ein. Das können zum Beispiel Eigenleistungen wie Fliesen Verlegen oder Wände Verputzen sein.
Sie haben bereits ein Grundstück gekauft? Dann können Sie auch das als Eigenmittel in die Baufinanzierung stecken. Interessant vor allem für ältere Darlehensnehmer: Oft kommt Eigenkapital zusammen, wenn eine Lebensversicherung ausgezahlt wird oder ein Erbfall eintritt.
Wie viel Eigenleistung erkennen Banken als Eigenkapital an?
Mehr eigene Mittel durch Heimwerken – eine tolle Möglichkeit. Bauherren können so bis zu zehn Prozent der Darlehenssumme als Eigenleistung einbringen. Allerdings berücksichtigen Banken in der Regel nur mehrere Tausend Euro.
Aufgepasst: Bei der sogenannten Muskelhypothek sollte man sich nicht überschätzen. Eigenleistungen, die zwischen fünf und zehn Prozent ausmachen, gelten als realistisch. Wer noch mehr einbringen möchte, muss das jeweilige Handwerk wirklich beherrschen. Berechnungsgrundlage für die Muskelhypothek sind die Lohnkosten für einen professionellen Handwerker. Materialkosten werden nicht hinzugerechnet.
Wie viel Eigenkapital sollte man für eine günstige Baufinanzierung mitbringen?
Viel hilft viel: Wie viel Eigenkapital ist aber eigentlich genug? Zur Orientierung: Die Kaufnebenkosten sollten Sie aus eigener Tasche zahlen können. Das sind zwischen 10 und 15 Prozent des Kaufpreises. Wer sogar 20 bis 30 Prozent der Gesamtsumme aus eigenen Mitteln aufbringt, kann sich noch bessere Zinssätze sichern. Top-Konditionen beim Darlehen gibt es ab etwa 40 Prozent. Wieviel Sie tatsächlich als Eigenkapital einbringen können, klären Sie am besten mit Ihrem Baufinanzierungsberater.
Ist eine Baufinanzierung ohne eigene Mittel möglich?
Grundsätzlich, ja. Empfehlenswert ist das allerdings nicht. Fakt ist: Wer überhaupt kein Eigenkapital mitbringt, wird einen höheren Sollzins zahlen müssen. Grund dafür ist das größere Risiko für die Bank, im Fall einer Zwangsversteigerung nicht mehr den gesamten Betrag zurückzubekommen. Diese Unsicherheit lässt sich der Kreditgeber bezahlen. Das macht die Finanzierung zwangsläufig teurer – und sorgt meist auch dafür, dass das Darlehen länger abbezahlt wird.
Darlehensnehmer müssen also mit höheren Raten und niedrigeren Tilgungssätzen rechnen. Eine Vollfinanzierung wirkt sich auch auf eine mögliche Anschlussfinanzierung aus. Mit dieser lassen sich oft Zinsen sparen. Aber nur, wenn die Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung nicht zu hoch ist. Bei einer Finanzierung ohne Eigenkapital kann der Darlehensnehmer also nicht voll von den Vorteilen der Anschlussfinanzierung profitieren.
Generell spricht aber nichts dagegen, eine 100-Prozent-Finanzierung individuell durchzurechnen. Denn wer ein gutes Einkommen und stabile finanzielle Perspektiven hat, für den kommt auch eine Vollfinanzierung infrage. Ob sich dieser Weg für Sie eignet, lässt sich pauschal nicht beurteilen. Dabei kann ein Baufinanzierungsberater helfen. Er prüft Ihre persönliche Situation und findet heraus, welche Finanzierung die beste für Sie ist.
Haben Sie noch Fragen zum Eigenkapital? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu einem unserer Berater auf. Ihren persönlichen Baufinanzierungsberater in der Nähe finden Sie hier.