22. Mai 2023 Trends Benjamin Papo

Digitalisierung im Bauwesen schreitet voran: Der digitale Bauantrag kommt

Auch im Bauwesen schreitet die Digitalisierung immer weiter voran. Der neueste Fortschritt betrifft jedoch nicht die Baustelle, sondern vielmehr die Abläufe im Hintergrund. Die Digitalisierung des Bauantrages begann 2021 in Mecklenburg-Vorpommern. Bundesbauministerin Klara Geywitz verkündete nun, dass noch in diesem Jahr der bundesweite Rollout des digitalen Bauantrages stattfinden soll.  

Rund 220.000 Baugenehmigungen werden in Deutschland jährlich erteilt. Die meisten davon nach wie vor in Papierform. Doch damit soll schon bald Schluss sein. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) kündigte vergangene Woche an, dass noch in diesem Jahr eine digitale Plattform an den Start gehen soll, auf der künftig alle Baugenehmigungen in digitaler Form bearbeitet werden – und das bundesweit. Laut Geywitz sei es das Ziel, dass noch in diesem Jahr mehr als die Hälfte der Behörden das neue System nutzen. Die Ministerin betonte, dass durch die neue digitale Form der Bearbeitung die Baugenehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt würden. Die Kosten für den Bund belaufen sich laut Geywitz derzeit auf etwa 16,7 Millionen Euro. Gleichzeitig betonte die Politikerin, dass durch die Beschleunigung der Prozesse Kosten gespart werden würden. 

Seinen Lauf nahm das Projekt „Digitaler Bauantrag“ bereits 2021 in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bundesland war das erste, dass eine Plattform zur digitalen Bearbeitung von Bauanträgen einführte. Auf Grundlage des „Einer-für-alle-Prinzips“ wurde die Lösung aus Mecklenburg-Vorpommern sukzessive auf weitere Bundesländer ausgeweitet. Der digitale Bauantrag basiert dabei auf dem Onlinezugangsgesetz, das bereits 2017 vom Bundestag beschlossen wurde und zum Ziel hatte, wichtige Verwaltungsleistungen zu digitalisieren. 

Bundesministerin Geywitz verspricht sich von der neuen Plattform vor allem mehr Tempo und Effizienz bei der Bearbeitung von Bauanträgen. Bei der Vorstellung des Projekts sprach sie von einem deutlichen Beschleunigungseffekt, der innerhalb der nächsten zwei Jahre spürbar sein werde. Ebenso betonte sie, dass mit dem neuen System bei einer gleichbleibenden Zahl von Mitarbeitern mehr Anträge bearbeitet werden könnten. Dies ist vor allem angesichts des derzeitig vorherrschenden Fachkräftemangels ein weiterer Pluspunkt. 

Ab wann ein Verbesserungseffekt spürbar sein wird, bleibt abzuwarten. Positiv ist jedoch, dass das Thema Digitalisierung auch im Baugewerbe weiter voranschreitet. 

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